Teil 1: Strategieentwicklung

Zur Notwendigkeit strategisch abgeleiteter Kommunikationsziele

Die Kommunikationsstrategie und die damit verbundenen Kommunikationsziele sind der Dreh- und Angelpunkt eines Kommunikations-Controllings – unabhängig davon, in welcher Form oder in welcher Intensität es umgesetzt wird. Zwar ist Kommunikationsarbeit immer auf Ziele hin ausgerichtet, ihre Ableitung aus einer definierten Strategie hat aber gegenüber dem ausschließlichen Arbeiten nach Bauchgefühl mehrere Vorteile und ermöglicht...

... das gezielte Ausrichten der eigenen Arbeit

  • Wer sich klare Ziele setzt, kann überprüfen, ob diese erreicht werden.
  • Wer seine Zielgruppen klar umrissen hat, kann gezielt mit diesen kommunizieren.
  • Eine Strategie hilft, Prioritäten und Schwerpunkte zu setzen und die eigene Arbeit zu strukturieren.
  • Entscheidungen werden nicht aus dem Bauch heraus getroffen, sondern strategisch begründet.
  • Eine Strategie präzisiert und transportiert das eigene Selbstverständnis.

 

... die Bewertung der eigenen Aktivitäten

  • Eine Strategie ermöglicht, das eigene Kommunikationsangebot auf seine Zielwirksamkeit hin zu überprüfen. Im Siggener Denkanstoß heißt es dazu: "Insgesamt herrscht [...] der Eindruck vor, dass es in vielen Bereichen ein Überangebot an Kommunikationsaktivitäten gibt. Ohne zielgruppenorientierte, differenzierte Kommunikation und klare Prioritätensetzung drohen Qualität und Glaubwürdigkeit der Wissenschaftskommunikation Schaden zu nehmen. Kritische Selbstreflexion, Entwicklung von Strategien und intelligente Aufgabenteilung angesichts knapper Ressourcen können helfen, eine bessere Balance zwischen Forschungskommunikation und Imagekommunikation zu finden."

 

... Effizienzsteigerung

  • Formulierte Ziele und definierte Arbeitsabläufe unterstützen die Gesamtintegration einer Kommunikationsabteilung und machen das Zusammenspiel einzelner Teams bzw. Bereiche transparenter.
  • Eine strategisch ausgerichtete Kommunikationsarbeit ermöglicht eine zielgeleitete Überprüfung der Schnittstellen zu anderen Einrichtungen. Das beinhaltet auch eine Überprüfung des Arbeitsaufwandes und des Ressourceneinsatzes, den der Einsatz der eigenen Kommunikationsinstrumente für die Partner bedeutet.
  • Der interne Zuschnitt einer Kommunikationsabteilung und die Zusammenarbeit einzelner Teams bzw. Bereiche können unter strategischen Gesichtspunkten überdacht und gegebenenfalls neu ausgerichtet werden. So lassen sich Arbeitsabläufe optimieren und Doppelarbeit verhindern.

 

... Professionalisierung

  • Immer häufiger fordern Rektorate Erfolgsnachweise. Selbst entwickelte Kennzahlen können Vorgaben verhindern, die an der Kommunikationsrealität vorbei gehen. 
  • Viele Hochschulen werden durch Steuergelder finanziert. Eine Strategie belegt den sinnvollen Einsatz der Mittel.

 

... die Verbesserung des Standings und die Optimierung von Arbeitsaufwand und Ressourceneinsatz

  • Eine definierte Strategie bietet einen auch für Außenstehende sichtbaren Orientierungsrahmen für strukturiertes, zielgeleitetes Arbeiten. Ein strategischer Rückbezug kann zur Werbung in eigener Sache werden und damit helfen, das eigene Standing zu verbessern.
  • Eine Kommunikationsstrategie hilft, den eigenen Arbeitsauftrag und die eigenen Aufgaben im Bewusstsein zu halten und sich damit begründeter gegenüber spontanen, undefinierten Arbeitsaufträgen abzugrenzen.
  • Eine strategische Ausrichtung der eigenen Aufgaben kann die Beschaffung von Ressourcen erleichtern, da sich Notwendigkeiten argumentativ belegen und der Ressourceneinsatz mit klaren Zielen verbinden lassen.

 

 Ausgangspunkt für jegliche Strategieentwicklung sind die Ziele der Hochschule.